DACH Academic Board 2024-2026 / Interview mit Prof. Mathis und Prof. Scheruhn

Sehr geehrte akademische Community aus Deutschland, Österreich und der Schweiz,

im Anschluss an die SAP Academic Community Conference 2024 im September in Wien möchte ich Ihnen im Interview mit Prof. Dr. Uta Mathis, lehrend an der Hochschule Esslingen, und Prof. Dr. Hans-Jürgen Scheruhn, lehrend an der Hochschule Harz, das neugewählte DACH Academic Board vorstellen, dem die beiden ab diesem Jahr gemeinsam vorstehen.

André Biener (AB): „Zum Einstieg würde mich interessieren: Welche Ziele hat sich das neue Academic Board gesetzt?“

Prof. Dr. Uta Mathis (UM): „Im ersten Schritt möchten wir mehr KollegInnen erreichen und das Interesse für die akademische Community stärken, damit diese deutlich aktiver wird. Der Austausch, während der SAP Academic Community Conference zeigte, dass ein großer Bedarf an Erfahrungsaustausch über neue Lehr- und Lernmethoden besteht. Dies möchten wir zentral in unsere Strategie für die kommende Zeit einfließen lassen, um sowohl neuen als auch erfahrenen KollegInnen die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen zu teilen und neue Impulse aufzunehmen.

Darüber hinaus wollen wir die Studierenden stärker einbeziehen. Ihr Feedback ist uns wichtig und wir möchten sie besser über Lernmöglichkeiten informieren. Zudem planen wir, ein gemeinsames Forschungsnetzwerk aufzubauen und die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte zu ermöglichen. Daher freuen wir uns, dass das Academic Board in diesem Jahr gewachsen ist. Abschließend möchten wir internationaler arbeiten, um den Umfang an potenziellen neuen Impulsen und Ansätzen zu erweitern.“

Prof. Scheruhn, Prof. Kilian (DACH Academic Board Head 2022-24), Prof. MathisProf. Scheruhn, Prof. Kilian (DACH Academic Board Head 2022-24), Prof. Mathis

Prof. Scheruhn, Prof. Kilian (DACH Academic Board Co-Lead 2022-24), Prof. Mathis

AB: „Um die gesteckten Ziele des Academic Boards zu erreichen, welche wesentlichen Punkte und Maßnahmen haltet ihr für besonders wichtig?“

UM: „Unsere KollegInnen im Board organisieren eine Vielzahl von herausragenden Events und Meetings, für die wir eine größere Sichtbarkeit schaffen möchten. Deshalb ist es für uns von zentraler Bedeutung, unsere mediale Präsenz zu verstärken und die Aktivität innerhalb der akademischen Community zu erhöhen.“

Prof. Dr. Hans-Jürgen Scheruhn (HS): „In diesen Formaten lässt sich aus unserer Sicht gut erkennen, dass viele Hochschulen noch nicht alle Potenziale der Digitalisierung im Bereich Lernen und Lehren voll ausschöpfen. Wir möchten die Hochschulen daher ermutigen bei der Einbindung von Lernenden und Lehrenden ähnliche Wege zu erproben bzw. einfach zu nutzen. Gleichzeitig wollen wir als Academic Board weiterhin Einfluss auf die SAP UA bei der wissenschaftlichen und didaktischen Aufbereitung der Inhalte nehmen.

Eine zunehmende Integration von BPM und ERP würde auch die Einbindung von Universitäten noch stärker vorantreiben, welche dadurch eine noch besser skalierbare Produktneutralität erlangen würden. Eine große Herausforderung ist auch zwei Jahre nach der Signavio Übernahme durch die SAP die aus unserer Sicht immer noch fehlende Integration von BPM und ERP in Forschung und Lehre. Diese wollen wir aktiv angehen und uns dabei auch in neue Formate stärker einbringen, wie z.B. in die SAP Business Process Open Lecture (BPOL).“

AB: „Ihr beiden seid bekannte Gesichter des Academic Boards. Was hat euch dazu bewegt, eine solche Rolle wahrzunehmen und dabei zu bleiben?“

HS:“ Das Academic Board ist eine wichtige von Lehrenden und der SAP gleichermaßen gewollte Einrichtung. Das Academic Board kann dadurch einerseits auf ein funktionierendes Ökosystem zurückgreifen und andererseits SAP-weit Einfluss auf die akademische Ausrichtung von aktuellen Themen wie z.B. der digitalen Transformation nehmen.“

UM: „Das Engagement und die Motivation der KollegInnen im Board sind unglaublich inspirierend. Es ist bereichernd, mit Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten und einen fachlichen Austausch zu haben, der an der eigenen Hochschule nicht immer garantiert ist, sei es wegen isolierter Themen oder fakultätsübergreifender Barrieren. Alle im Board sind freiwillig dabei und hochmotiviert. Außerdem ist der Kontakt zu SAP und den UCCs inspirierend, da wir Informationen und Neuerungen aus erster Hand erhalten und die Möglichkeit haben, unsere Wünsche zu artikulieren und Angebote mitzugestalten.“

AB: „Nun mit einem Blick zu den inhaltlichen Schwerpunkten. Welchen Themenbereichen möchte das Academic Board in den kommenden Jahren fokussieren?“

UM: „Wir haben uns mehrere Schwerpunkte gesetzt. Zum einen möchten wir wie bereits erwähnt neue Lehr- und Lernmethoden sowie den Erfahrungsaustausch bei der Erstellung neuer Curricula fördern. Dabei sollen betriebswirtschaftliche und wissenschaftliche Themen und Methoden integriert werden.

Zum anderen sind es spezialisierte Fachbereiche wie Digitale Transformation und Management, neue Technologien wie Cloud-Technologien und Cyber-Sicherheit. Außerdem sind Themen wie Nachhaltigkeit und nachhaltiges Prozessmanagement von Bedeutung, ebenso wie die Methoden, Einsatzmöglichkeiten und Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Prozesse.“

HS: „Ein essenzieller Punkt ist für uns dabei der weitere Ausbau der Einbindung von SAP Signavio und LeanIX in die ERP-Lehre. Hier gilt es z.B. ein gegenüber den ERP-Systemen völlig andres Cloud-Nutzungskonzept für die Lernenden und Lehrenden im Bereich BPM weiter zu festigen und z.B.  bewährte Features der Customer edition in SAP Signavio weiterhin auch in der sogenannten Academic edition zur Verfügung zu stellen. Der verstärkte Einsatz von SAP EnableNow ermöglicht aus unserer Sicht völlig neue didaktische Ansätze in der BPM- und ERP-Lehre.“

AB: „Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz sind die großen Themen der aktuellen Zeit. Wie wurden diese in die künftige Arbeit des Boards integriert?“

UM: „Nachhaltigkeit und KI sind für uns Querschnittsthemen, weil diese in jedes Thema hineingehören. Deshalb haben wir auch keine Arbeitsgruppen, die sich ausschließlich mit den Themen beschäftigen, sondern in jeder Arbeitsgruppe wird das Thema entsprechend mit adressiert und integriert.“

AB: „Als SAP und Ihr als Vertreter aus dem Academic Board arbeiten wir auch gemeinsam. Wie gestaltet sich dies aus eurer Perspektive?“

HS: „Die Zusammenarbeit mit SAP ist aus Sicht des Academic Board sehr angenehm und von großem gegenseitigen Respekt geprägt. Dabei unterstützt SAP die stetige Entwicklung des Academic Board DACH zu einer Art Drehscheibe zwischen den weiteren 4 regionalen Boards. In der Gruppe BPM bieten wir zu den oben adressierten Themen seit über 3 Jahren 2-3 mal jährlich weltweit Train-the-Trainer Kurse für Lehrende der SAP University Alliances in einem digitalen Format an. Diese Kurse werden aufgezeichnet und allen angemeldeten Lehrenden anschließend zur Verfügung gestellt. Durch die Verlegung der halbtägigen Veranstaltungen in die frühen Abendstunden können wir erfolgreich unterschiedliche Zeitzonen adressieren. Dabei erhalten die Teilnehmenden unter anderem Zugang zu ca. 10 verschiedenen Learning Journeys aus den oben genannten Themenbereichen. Auch in die Umsetzung der SAP BPOL bringen wir uns didaktisch und inhaltlich wissenschaftlich ein. Auf der nächsten SAP ACC2025 in Potsdam und Berlin wollen wir als Academic Board das Thema Integration BPM und ERP fokussieren und dabei erneut die Ideen der teilnehmenden Hochschulen in wissenschaftlichen und praktischen Beiträgen auf großer Bühne in Szene setzen.“

UM: „Ich schätze die Zusammenarbeit mit der SAP sehr. Mit Dir Andre als regional-zuständiger Mitarbeiter der University Alliances haben wir einen direkten Ansprechpartner. Gemeinsam setzen wir uns in monatlichen virtuellen Meetings zusammen. Großen Dank auch an das Team für den Aufbau der Plattform zum Dokumentenaustausch.

Durch die Zusammenarbeit ist es für uns deutlich eine Erleichterung mit Experten aus der Wirtschaft in Kontakt zu kommen und auch die internationale Präsenz von SAP kommt uns bei dem Bestreben entgegen, internationalen Austausch zu verstärken. Ich habe mich zu jeder Zeit als Teil der akademischen Community wertgeschätzt gefühlt und auch in der Führungsebene der SAP und University Alliances wird die Bedeutung der Zusammenarbeit mitgetragen.“

AB: „Welche Erfahrungen konntet ihr bereits sammeln im Austausch innerhalb der Community, die euch positiv in Erinnerung geblieben sind?“

UM: „Ich selbst habe einmal eine Fallstudie erstellt. Die Inspiration dazu kam durch andere Fallstudien die andere KollegInnen einst auf der SAP Academic Community Conference vorgestellt hatten. Indem wir dies fortwährend praktizieren, unseren Fortschritt für die akademische Community bereitstellen, können wir uns nicht nur gegenseitig Impulse geben, sondern eventuell können Ergebnisse und Erkenntnisse für weitere Projekte verwendet werden.

In meinem Bestreben internationalen Austausch zu fördern, kommt es mir Zugute, dass ich an meiner Einrichtung Auslandsbeauftragte bin. Hier versuche ich im besten Fall mich mit Einrichtungen zu vernetzen, die Partnerschulen sind und auch in der akademischen Community aktiv sind. Im ersten Schritt strebe ich ein Co-Teaching an.“

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